Geschichte

1910

Herr Hauptlehrer Ringwald übernimmt das Dirigat. Es findet nur ein Konzert unter seiner Leitung statt. Im Dezember 1910 wird die Leitung von Herrn Organist Heinrich Sindlinger übernommen.

 

1914

Der Kriegsausbruch bedeutet zunächst das Ende der Chorarbeit, da der Dirigent und mehrere Mitglieder zu den Truppen einberufen werden. Drei Sänger und der Dirigent sterben während des Krieges den Soldatentod.

1919

Die Vereinsarbeit wird mit Müh’ und Not wieder aufgenommen. Der Organist Gottlob Rümelin wird als Dirigent gewonnen. Die Singstunden können nur durchgeführt werden, weil im Winter die Mitglieder selbst das Brennmaterial mitbringen.

1925

Herr Richard Süßmuth übernimmt die musikalische Leitung.

1933

Der Verein begeht sein 25-jähriges Jubiläum mit einer Festaufführung von Joseph Haydns „Die Jahreszeiten“, bei der Frau Meta Sindlinger-Eytel, Tochter des Gründers, das Sopransolo singt.

1937

Die Chorleitung wird dem weit über Heidenheim hinaus bekannten Kirchenmusikdirektor Helmut Bornefeld übertragen. Unter seiner Leitung wurden fünf Konzerte aufgeführt.

1946

Nach Ansätzen der Wiederaufnahme der Chorarbeit während des Krieges beginnt die kontinuierliche Tätigkeit des Vereins nach den Wirren des Zusammenbruchs unter der Leitung von Herrn Studienrat Wilhelm Hauslaib, Musiklehrer am Schillergymnasium.

1950

Leider zwingt Herrn Hauslaib sein gesundheitlicher Zustand zur Einstellung der musikalischen Leitung. An seine Stelle tritt im Oktober 1950 der Aalener Kantor Herr Herbert Tuschhoff, der den Chor für 35 Jahre leiten sollte.


1958

Der Oratorienverein feiert sein 50-jähriges Bestehen bei einer Morgenfeier am 7.12.1958.

Anlässlich des 60. Jubiläums wird Händels „Messias“ in der Partnerstadt Clichy aufgeführt.

Im Rahmen des Benefizkonzerts Pro Neresheim (zur Erhaltung der Abteikirche Neresheim) singt der Oratorienchor Heidenheim gemeinsam mit der Oratorienvereinigung Aalen die 8. Symphonie von Schubert (Unvollendete) und die 9. Symphonie von Beethoven.

1975

Zum Festakt der Wiedereröffnung der Abteikirche Neresheim (Ergebnis von Pro Neresheim) singt der Oratorienchor Heidenheim gemeinsam mit der Oratorienvereinigung Aalen und den Stuttgarter Philharmonikern unter der Leitung von Generalmusikdirektor Hans Zanotelli.


Am 9. Mai wird in St. Pölten Brahms „Requiem“ aufgeführt.

1977

Zusammen mit dem Domchor St. Pölten nimmt der Oratorienchor an den Internationalen Kirchenmusik-tagen in Niederösterreich teil und führt das „Requiem“ von Dvořák auf. Das Konzert wurde im ORF übertragen.

1979

Zum 20-jährigen Be-stehen der Städtepartnerschaft Clichy-Heidenheim wird ein Festkonzert veranstaltet. Der Oratorienchor singt zusammen mit dem Domchor St. Pölten Händels „Messias“ unter der Leitung von Herrn Dr. Graf aus St. Pölten.

1983

Der Oratorienchor feiert sein 75-jähriges Bestehen und im selben Jahr feiert Georg Schneider seinen 75. Geburtstag. Er arbeitet viele Jahre lang zunächst als 2. dann als 1. Vorsitzender im Oratorienverein und fördert u.a. auch die Partnerschaften mit St. Pölten und Clichy. Er erhält für sein Engagement die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.

1985

Der Oratorienchor trägt gemeinsam mit der Michaelskantorei mit der „Glagolitischen Messe“ von Leoš Janáček zu den Landeskunstwochen in Heidenheim bei. Dazu folgende Anekdote (eine Erinnerung von Eva und Gunter Erik Riedel, längjährige Mitglieder):

„War ziemlich schwer, einige sind weggeblieben, als der Chor das so zur Einstimmung vorgespielt bekommen hatte. Wir mussten das auch in der Sprache singen, nicht ganz leicht. Das Konzert fand auch unter erschwerten Bedingungen statt, nämlich in der Pauluskirche--aber auf der Empore, die Nürnberger Symphoniker vor der Orgel und der Chor getrennt auf den Emporen an den Längsseiten des Kirchenschiffes. Damit stand der Dirigent (Leiter der Nürnberger Symphoniker) mit dem Rücken zum Chor. Während des Konzertes machte dieser hochkarätige Mann jedoch für den Chor einen Einsatzfehler! Der Chor sang jedoch trotzdem richtig. Herr Tuschhoff wurde von dem Leiter noch angerufen, um den Chor zu loben, wobei ihn ganz besonders das souveräne Handeln des Ora bei seinem falschen Einsatz beeindruckt hatte.“

Es ist das Abschiedsjahr von Herrn Tuschhoff. Am 25. November findet seine offizielle Verabschiedung im Paulusgemeindehaus statt, nachdem er den Chor 35 Jahre lang geleitet hatte.

Herr Tuschhoff verabschiedet sich mit der h-moll Messe am 16. November statt.

Seine Nachfolge tritt Herr Gert Baetge an.

1987

Zum 20-jährigen Bestehen der Städtefreundschaft mit St. Pölten findet am 20. Juni 1987 im Festsaal der Freien Waldorfschule Heidenheim statt. Zusammen mit dem Domchor St. Pölten und dem Bodensee-Symphonie-Orchester Konstanz werden Regers „An die Hoffnung“ und die Messe f-Moll von Bruckner aufgeführt.

1998

Gert Baetge stirbt unerwartet am 29.10.1998. Spontan erklärt sich Thomas Kammel zur Leitung des Oratorienchors ab November 1998 bereit. Unter seiner Leitung führt der Oratorienchor noch das unter Herrn Baetge einstudierte Konzert im Dezember auf.

Thomas Kammel ist neben seinem Beruf als Musiklehrer am Schillergymnasium konzertierender Sänger und Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Er leitet nun seit 10 Jahren den Oratorienchor.

2005

Zu den Opernfestspielen trägt der Oratorienchor mit einer szenischen Aufführung von Glucks "Orfeo ed Euridice" im Rittersaal Schloss Hellenstein bei.

2006

Der Oratorienchor singt im Mai zum Eröffnungskonzert der Landesgartenschau in Heidenheim Haydns „Schöpfung“.
Im Oktober reist der Oratorienchor nach Newport und singt dort zusammen mit dem Partnerchor aus Newport Cherubinis "Requiem c-moll" und Beethovens "Messe in C-Dur".

2008

Für das 100-jährige Jubiläum gibt der Oratorienchor eine Komposition in Auftrag. Es sind die „Heidenheimer Jahreszeiten“ von den vier Heidenheimer Komponisten Ulrike Zürn, Burkhard Kinzler, Veit Gruner und Eric Mayr. Das Werk wird am 5. April 2008 in der Waldorfschule in Heidenheim uraufgeführt.

Beim Jubiläumskonzert im November 2008 muss der Oratorienchor ohne seinen plötzlich kurzzeitig schwer erkrankten Dirigenten Thomas Kammel auskommen. Der von ihm vermittelte Gastdirigent Professor Beuerle aus Freiburg springt drei Tage vor der Aufführung in die Bresche und führt Sängerinnen und Sänger, Solisten und Orchester am 9.11.2008 souverän und routiniert durch die „ Misa da Requiem“ von Verdi. Mit einer festlichen Matinée am darauffolgenden Tag feiern die Chormit-glieder zusammen mit 100 geladenen Gästen und musikalischen Beiträgen des ORA und des Gastchores, dem NEUEN KAMMERCHOR das 100 jährige Bestehen des Oratorienchores Heidenheim. Musikalische Leitung in Vertretung von T. Kammel übernimmt Kristin Geisler.

2009

Mit Brahms’ „Elias“ finden in der Pauluskirche am 18.4.2009, auf den Tag genau 100 Jahre nach der ersten Aufführung dieses Werkes, die drei Jubiläumskonzerte ihren Abschluss.

Thomas Kammel erhält für sein 10 jähriges Jubiläum als musikalischer Leiter des Oratorienchores in einer kleinen Feier vom Chor neben einem launigen Gedicht ein Geschenk in Form von Konzertkarten für ein durch seinen ehemaligen Professor Beuerle geleitetes Konzert in Freiburg.

2010

Durch die bevorstehenden Umbaumaßnahmen des Paulusgemeindehauses, wo der ORA seit seiner Gründung im Jahr 1908 geprobt hatte, muss sich der Chor nach einem anderen Probenraum umsehen. Die Wahl fällt auf das Zinzendorfhaus in Heidenheim, wo der ORA willkommener Gast ist und nun im hellen großen Kirchenraum und mit dem ebenfalls dorthin umgezogenen Flügel vorerst proben kann.

Im Herbst reisen rund 30 Sänger und einige „non-singers“ erneut in die walisische Partnerstadt Newport und führen dort gemeinsam mit dem „Newport Philharmonic Choir“ das Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ auf. Dirigent ist Guy Harbottle, der den Chor seit 2009 leitet. Thomas Kammel singt die Bariton-Solopartie.

2012

Mit zwei zeitgenössischen Werken zum Thema Welt-frieden, darunter einer Welturaufführung, präsentierte sich der ORA im Juli im Congress Centrum Heidenheim. Zu begleitenden Dokumentarfilmen erklang zuerst „The Armed Man – A Mass For Peace“ des walisischen Komponisten Karl Jenkins. Danach dann die Urauf-führung der „7 Lieder über Frieden und Liebe“ in Anwesenheit des armenischen Komponisten Robert Amirkhanyan und der Integrationsministerin Baden-Württembergs, Frau Bilkay Öney.